Das Zentrum für neurovaskuläre Erkrankungen ist in einem modernen, neu errichteten Neuro-Kopf-Zentrum untergebracht. Räumlich und inhaltlich eng verzahnt arbeiten hier die Klinik für Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie unter einen Dach. Neueste Gerätetechnologie (3T-MRT, Multislice CT, 2-Ebenen-Angiographie) und spezialisierte OP-Ausrüstung gewährleistet eine sofortige akkurate Diagnostik und Therapie bei einer Minderdurchblutung (Infarkt) oder einer Blutung des Gehirns.

Die Behandlung der Schlaganfallpatienten erfolgt in einer zertifizierten überregionalen Stroke Unit. Hier werden in der Regel alle Patienten mindestens über die ersten Tage intensiv überwacht und behandelt. Im Falle einer notwendigen intensivmedizinischen Weiterbehandlung steht ein erfahrenes Team auf der interdisziplinären Intensivstation bereit.
Zur unmittelbaren Akuttherapie gehört z.B. die systemische Thrombolyse, also die medikamentöse Auflösung eines Blutgerinnsels, um die Durchblutungsstörung der hirnversorgenden Gefäße zu beheben. Diese Therapieform ist allerdings nur in den ersten viereinhalb Stunden nach Beginn der Symptomatik möglich. Bei Verschlüssen der großen Hirngefäße können zusätzlich über einen längeren Zeitraum nach Symptombeginn Katheterverfahren zum Einsatz kommen, um die Hirndurchblutung wieder herzustellen. Hierfür steht ein Team von erfahrenen interventionellen Neuroradiologen rund um die Uhr bereit.
Neben den Ärzten der Neurologie sorgt ein Team von ausgebildeten und spezialisierten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden für eine schnelle Mobilisation und Rehabilitation, bereits in der Frühphase der Erkrankung. Eine kontinuierliche Überprüfung aller zeitkritischen Abläufe (z.B. "door-to- needle-time") und der gesamten Behandlungsphase innerhalb des Zentrums dient zur Qualitätskontrolle. In dem Zentrum werden jährlich über 1000 Schlaganfälle behandelt.

Auch bei einer Hirnblutung kann ein sofortiger katheterbasierter oder neurochirurgischer Eingriff zum Ausschalten der Blutungsquelle oder operativen Entlastung notwendig sein. Sowohl das Zentrum als auch die Mitarbeiter sind für diese Eingriffe zertifiziert (link), hohe Fallzahlen (> 200 pro Jahr) stellen eine ausreichende Erfahrung der einzelnen Ärzte mit diesen Eingriffen sicher. Neuroradiologie und Neurochirurgie verfügen auch über große Erfahrungen in der Therapie von allen Gefäßmissbildungen des Gehirns (Aneurysmen, AVM, Fisteln). Über 150 Eingriffe bei Aneurysmen pro Jahr werden derzeit interdisziplinär entweder endovaskulär (z.B. "Aneurysma-Coiling") oder klassisch-neurochirurgisch ("Aneurysma-Clipping") versorgt. Jüngst konnte auch die zerebrale Bypass-Chirurgie erfolgreich etabliert werden.

NeuroKopfzentrum In gemeinsamen regelmäßigen "Gefäßboards" aller Disziplinen wird die Therapie der Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen optimiert und interdisziplinär besprochen und geplant. Eine enge Kooperation besteht innerhalb des Klinikums auch zu benachbarten Disziplinen wie der Gefäßchirurgie und der Strahlentherapie. Ein intensiver Austausch mit anderen Kliniken innerhalb und rund um München ist über teleradiologische Verbindungen und Netzwerke gewährleistet.

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