TUM
Klinikum rechts der Isar Technische Universität München
Neuro-Kopf-Zentrum
Abteilung für Neuroradiologie


Durafistel

 

Was ist eine Durafistel?

Eine durale arteriovenöse Fistel, oder auch durale AVF, bezeichnet eine krankhafte Kurzschlussverbindung zwischen den Arterien und den Venen auf der Ebene der Hirnhäute. Infolge dessen fließt das Blut mit arteriellem Druck in die venösen Blutleiter und kann je nach Lokalisation und Ausmaß der Fistel zu einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome führen. Die häufigste Lokalisation ist ein Blutleiter, der an der Schädelbasis in der Nähe knöcherner Strukturen verläuft, die das Mittel- und Innenohr beherbergen. Betroffene Patienten berichten daher meist über ein pulssynchrones Ohrgeräusch, das auch der Arzt von außen mit dem Stethoskop wahrnehmen kann. In anderen Lokalisationen steht unter Umständen eher die Druckerhöhung im venösen Schenkel im Vordergrund der Symptome. So kann es zu einem Rückstau des Blutes in Venen der Augenhöhle mit nachfolgender Sehverschlechterung sowie Rötung und Schwellung der Bindehaut kommen oder es kann bei einem Rückstau in die Hirnvenen ein Schlaganfall bzw. eine Blutung auftreten.

Sehr selten sind die Gefäße des Wirbelsäulenkanals von einer duralen AV-Fistel betroffen. Die Symptomatik wird dann abhängig von der Höhenlokalisation der Fistel und dem venösen Rückstau in das Rückenmark meist von einer langsam zunehmenden Schwäche der Beine und vegetativen Störungen dominiert (z.B. Beeinträchtigung des Stuhlgangs und der Blasenentleerung).

Wie entsteht eine Durafistel? Welche Symptome können auftreten?

An der Schädelbasis können sog. direkte Fisteln als Folge eines Traumas z.B. durch Sturz oder Verkehrsunfall hervorgerufen werden. Hier ist die Symptomatik meist akut und deutlich ausgeprägt. Indirekte Fisteln lassen sich anhand der Vorgeschichte oder auch anhand des angiografischen Befundes manchmal auf eine Thrombose der venösen Blutleiter zurückführen. Oft ist es jedoch nicht sicher möglich, die Ursache zu bestimmen.

Bei den häufigeren indirekten Fisteln ist die Symptomatik meist weniger spektakulär als bei den traumatischen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Ist die Diagnose AV-Fistel durch bildgebende Diagnostik mittels Magnetresonanztomographie (MRT) oder einer Katheterangiographie festgestellt und gesichert, können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Anwendung kommen. Eine Möglichkeit ist die Behandlung über das Gefäßsystem. Hier wird je nach Lokalisation und Art der Fistel deren Verschluss über die Venen und/oder die Arterien angestrebt. Zu diesem Zweck können die feinen fistelversorgenden Arterien mit einem Mikrokatheter sondiert werden und die Fistel durch Einbringen von Partikeln oder von Gewebekleber verschlossen werden. Über die Venen ist es möglich, den betroffenen Anteil der Blutleiter mit Platinspiralen zu verschließen oder das betroffene Segment mit einem Stent zu remodellieren. Manchmal ist auch eine Kombination der Verfahren nötig. Die Behandlung wird dann u.U. in mehreren Einzelschritten durchgeführt.

Wenn bei Ihnen eine Fistel diagnostiziert wurde, so bieten wir Ihnen an, sich anhand der vorliegenden Unterlagen in einem persönlichen Gespräch über Chancen und Risiken der Behandlung in unserer Gefäßsprechstunde zu informieren.

3D-Digitale Subtraktionsangiographie Aneurysma AVM Behandlung des akuten Schlaganfalles Bildgestütze Schmerztherapie an der Wirbelsäule Computertomographie (CT) Diffusions - Tensor - Imaging (DTI) Digitale Subtraktions-Angiographie (DSA) Durale AV-Fistel Embolisation von gefäßreichen Hirntumoren Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) Kraniofaziale Hämangiome Magnetresonanztomographie (MRT) Minimal-invasive endovaskuläre Therapie von Blutgefäßerkrankungen MR-Diffusionsbildgebung MR-Spektroskopie (MRS) Myelographie Neuronavigation Perfusionsbildgebung Periradikuläre Therapie, Facettengelenksblockade Spin-Labeling - Angiographie Stent Voxel-basierte Morphometrie (VBM)